Silberbesteck zum Glänzen bringen
Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!
EINLEITUNG
Beim Reinigen von Silberbesteck wurden ganze Generationen von Hausfrauen „verschlissen“. Die Arbeit war anstrengend und wegen der geringen Nachhaltigkeit auch deprimierend: Egal, wie gut das Silber geputzt wurde - nach kurzer Zeit läuft es wieder an. Der Inbegriff einer Sisyphus Arbeit!
Doch Silber sollte ja eigentlich so edel sein… Glücklicherweise braucht man mit etwas chemischem Wissen und ein paar einfachen Hausmitteln nie wieder lange Silberbesteck polieren.
SCHWIERIGKEITSGRAD
Experiment für zu Hause - einfach
GERÄTE
Angelaufenes Silberbesteck, Gefäß, Alufolie
CHEMIKALIEN
Natriumchlorid (Kochsalz)
DURCHFÜHRUNG
Das Silberbesteck wird in ein Gefäß, welches Innen mit Alufolie ausgekleidet wurde, gelegt. Nun wird mit heißem Salzwasser (5EL Salz auf 1L Wasser) aufgefüllt, bis alle Silberteile bedeckt sind.
Unmittelbar danach sind kleine Luftbläschen erkennbar und die schwarze Schicht beginnt sich zu lösen. Nach 5 Minuten kann das Besteck herausgenommen und nach kurzem Abwaschen wieder verwendet werden.
ENTSORGUNG
Alufolie im Restmüll entsorgen und die Salzlösung gut verdünnt dem Abwasser zuführen.
ERKLÄRUNG
Das Redox-Gleichgewicht dieser Reaktion liegt stark auf der linken Seite, das Silber sollte also als Edelmetall aufgrund seines hohen Redoxpotentials gegen eine Oxidation durch Sauerstoff stabil sein.
Wenn jedoch ein Stoff wie Schwefelwasserstoff, der mit Silber-Ionen schwerlösliche Verbindungen eingeht, anwesend ist, kann auch Sauerstoff das Silber oxidieren, denn die Bildung der Sulfide setzt Energie frei. Somit sinkt das Redoxpotential des Silbers von 0,8 Volt auf ca. 0,1 Volt (Zinn: 0,136 Volt) – das Metall wird scheinbar unedler.
Sobald Silber also in Gegenwart von Luftsauerstoff mit Schwefelwasserstoff in Kontakt kommt (z.B. mit Eiern oder Erbsensuppe), „läuft“ das Silber an – es bildet sich eine verfärbte Schicht.
Durch Kontakt mit Aluminium in einer Elektrolyt-Lösung wird ein Lokalelement gebildet und dadurch der Silbersulfidbelag elektrochemisch wieder zu metallischem Silber reduziert.
Dabei wird wieder Schwefelwasserstoff frei, wodurch es unangenehm riechen kann.
Der Vorteil dieser chemischen Methode im Gegensatz zum mechanischen Reinigen liegt darin, dass kein Silber verloren geht.
FOTOS
LITERATUR
GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG (GESTIS-STOFFDATENBANK, 2020)
Natriumchlorid (Kein gefährlicher Stoff nach GHS)